Aktuelle Gedanken zum Klima- und Artenschutz

Immer häufiger wundere ich mich, wie zum einen Klimaschutz als wichtigstes Ziel genannt wird, aber gleichzeitig die Energienutzung weitestgehend unreflektiert geschieht. Alles eine Folge der Lobbypolitik? Sind da wenige Lobbyisten Schuld?

Die Politik redet über Klimaschutz, aber einfachste Schritte zum Sparen von Energie und der gleichzeitigen Reduktion von CO2 und Co finden kaum statt. Weihnachtsmärkte werden noch all zu häufig mit herkömmlichen Glühbirnen beleuchtet. Strassen werden ausgebaut, um mehr Verkehr zu produzieren. Häuser und Werbetafeln werden nächtlich beleuchtet. Dabei wäre ja der erste Schritt eigentlich die Einsparung von Strom/Benzin und damit die Reduktion des Verbrauchs fossiler Brennstoffe.

Was machen wir in Europa? Wir versuchen aktuell durch eine massive Förderung von Windkraft einen Ersatz für fossile, nicht erneuerbare Energieformen zu schaffen. Per se eine korrekte Vorgehensweise. Konzeptionell bedingt kostet das jedoch vor allem dem Stromverbraucher viel Geld. Ein Großteil der Windräder wird einzig und allein gebaut, da es eben die umfangreiche Förderung gibt.  Auch wenn immer betont wird, dass einzig der Klimaschutz-Gedanke dahinter steckt. Vor allem viele der Planer und Windbetreiber erzählen uns immer wieder, wie schwer es ist, Windräder zu bauen, und dass man da ja eigentlich beinahe drauf zahlt.

Ist es deswegen nun verständlich, dass andere Schutzgüter, die anscheinend nicht so wichtig sind, hinten anstehen müssen? Vor allem der Artenschutz wird als lästiges "Übel" gesehen - vielleicht sogar überflüssig. Man kann nun mit Artenschutz auch kein Geld verdienen im Vergleich zum Betrieb eines Windrads.

Leider ist es nunmal so, dass es diesen "unnützen" Tieren  einfällt, an geplanten, bebaubaren Standorten zu leben. Somit verhindern sie den Bau eines Windrades (Greifvögel machen das sehr gerne) oder aber schränken den Betrieb ein (hier sind vor allem Fledermäuse dran Schuld). Kann nicht gebaut werden, gibt es gar keine Fördermillionen. Kann gebaut werden, aber wird der Betrieb eingeschränkt, dann muss man mal auf 1% und mal sogar auf 4% Ertrag verzichten. Welche Frechheit - was fällt den Tieren denn ein?

So, oder so ähnlich scheinen wohl manche Planer und Betreiber zu denken. Denn die mutwillige Zerstörung von Greifvogel-Horstbäumen, ebenso wie die Tötung von Greifvögeln ist mit dem Ausbau der EE signifikant gestiegen. Fledermausvorkommen werden kleingeredet. Durch Lobbyarbeit werden Artenschutzleitfäden Windkraft-freundlich gestaltet. Liest man aktuelle Gutachten - zahlreiche findet man leicht auch übers Internet - ergibt sich immer wieder ein trauriges Bild. Da gibt es Gutachter, die 15 Fledermausarten vorfinden, und dieses als normales Artenspektrum bezeichnen (Ratzbor und Fröhlich). Prinzipiell richtig, aber nur auf äußerst naturnahe Standorte zu treffend. Generell sehen eben diese Gutachter niemals oder nur sehr selten einen Konflikt. Andere Gutachter werben gar damit, dass Projekte auch "gegen den Artenschutz" durchgebracht werden (Schlüter, Vortrag Spreewindtage: Schwachstellenanalyse von Artenschutzleitfäden
- wie vermeide ich Windpark-Ablehnungen auf Grund von zweifelhaften Naturschutzargumenten
Dr. Hartwig Schlüter, EnerPlan Projektentwicklung GmbH).


Dass jährlich 10% bis 20% alleine für die Standort-Pacht bezahlt wird, scheint dabei keine Rolle zu spielen. Sprich es werden zwischen 40000€ und 100000€ Pacht bezahlt. Der Fledermausschutz, der bei 4000€ bis 16000€ im Jahr liegt, der wird als zu hoch angesehen.

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